Anerkennung Physiotherapie Ausland: Ihr Leitfaden für die Schweiz

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Tijmen Teunissen
28/4/2025
3 Minuten Lesedauer
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Alles, was Sie als Arbeitgeber über das SRK-Anerkennungsverfahren für ausländische Physiotherapeuten wissen müssen: Ablauf, Zeitplan und Voraussetzungen.

Anerkennung ausländischer Physiotherapie-Diplome in der Schweiz: Was Sie als Arbeitgeber wissen sollten

Als Praxisinhaber oder HR-Manager im Schweizer Gesundheitswesen kennen Sie die Situation: Qualifizierte Physiotherapeuten sind Mangelware. Deshalb schauen sich immer mehr Praxen nach talentierten Fachkräften aus dem Ausland um. Doch bevor diese Therapeuten bei Ihnen starten können, muss ihr Diplom vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) anerkannt werden. Dieses Anerkennungsverfahren ist unerlässlich, kann aber ohne das nötige Know-how und die richtige Begleitung ein komplexer und langwieriger Prozess sein.

Das Anerkennungsverfahren verstehen

Zuerst einmal wichtig: Der Beruf des Physiotherapeuten ist in der Schweiz reglementiert. Das heisst, nur Fachkräfte mit einer offiziell anerkannten Qualifikation dürfen diesen Titel tragen und entsprechend arbeiten. Für Ihre Praxis ist es entscheidend, diese Vorschriften zu beachten und zu verstehen, welche Schritte Ihre potenziellen ausländischen Mitarbeitenden gehen müssen.

Die rechtliche Grundlage der SRK-Anerkennung

Je nach Herkunftsland des Diploms gibt es unterschiedliche Verfahren für die Anerkennung:

  • EU-/EFTA-Diplome: Hier gilt grundsätzlich die Gleichwertigkeit aufgrund europäischer Richtlinien. Eine individuelle Prüfung durch das SRK ist dennoch nötig. Dabei werden Inhalt und Dauer der Ausbildung mit dem Schweizer Standard verglichen.
  • Diplome aus Drittstaaten: Hier prüft das SRK umfassender, was oft zu zusätzlichen Qualifikationsanforderungen führt.

Das Verfahren ist gründlich, denn das SRK muss sicherstellen, dass alle Fachkräfte die hohen Schweizer und europäischen Standards erfüllen.

Der Anerkennungsprozess Schritt für Schritt: Das kommt auf Ihre Kandidaten zu

Als Arbeitgeber ist es gut zu wissen, welche Etappen Ihre potenziellen Mitarbeiter durchlaufen. So können Sie realistische Zeitpläne aufstellen und bei Bedarf unterstützen.

1. PreCheck durch das SRK

Als Erstes beantragt Ihr Kandidat einen PreCheck beim SRK. Mit dieser Vorprüfung klärt das SRK, ob das Diplom prinzipiell anerkannt werden kann. Das gibt eine frühe Einschätzung und spart unnötige Kosten und Zeit, falls eine Anerkennung aussichtslos wäre. Sie als Arbeitgeber können Kandidaten darauf hinweisen, wie wichtig dieser Schritt ist und welche Unterlagen sie dafür brauchen.

2. Das Dossier zusammenstellen (nach positivem PreCheck)

Fällt der PreCheck positiv aus, stellt Ihr Kandidat ein komplettes Dossier zusammen. Dazu gehören:

  • Detaillierte Ausbildungsnachweise (Diplom, Zeugnisse/Notenlisten)
  • Genaue Beschreibung der Ausbildungsinhalte (inkl. Stundenzahl pro Fach)
  • Nachweise über allfällige Berufserfahrung
  • B2-Sprachzertifikat (Keine Sorge: Das kann auch später nachgereicht werden)
  • Persönliche Dokumente (Pass/ID etc.)

Alle Dokumente müssen professionell übersetzt sein. Hier können Sie als Arbeitgeber helfen, zertifizierte Übersetzer zu finden oder anderweitig praktisch unterstützen.

3. Einreichen und bezahlen

Ist das Dossier komplett, bezahlt Ihr Kandidat die Gebühr für das Anerkennungsverfahren und reicht alle Unterlagen beim SRK ein. Vollständigkeit und Genauigkeit sind hier das A und O, um Verzögerungen zu vermeiden.

4. Die Prüfung durch das SRK

Nach Eingang des Dossiers prüft das SRK detailliert:

  • Das theoretische Wissen (Anatomie, Physiologie, Pathologie usw.)
  • Die praktischen Fähigkeiten aus den Praktika
  • Die gesamte Studiendauer und -belastung. In der Schweiz sind das 4 Jahre (5400 Stunden), davon ca. 3960 Stunden theoretisch-praktische Ausbildung und 1440 Stunden klinische Praktika.

Offiziell dauert diese Prüfung 3 bis 4 Monate, in der Praxis kann es aber auch mal länger dauern. Das sollten Sie als Arbeitgeber bei Ihrer Personalplanung berücksichtigen.

5. Der Entscheid und mögliche Ausgleichsmassnahmen

Nach der Prüfung erhält Ihr Kandidat einen offiziellen Bescheid. Möglichkeiten sind:

  • Volle Anerkennung: Die Ausbildung ist gleichwertig. Der Kandidat darf – sofern die Sprachanforderungen erfüllt sind – sofort bei Ihnen als Physiotherapeut arbeiten.
  • Teilweise Anerkennung mit Ausgleichsmassnahmen: Es gibt wesentliche Unterschiede zur Schweizer Ausbildung. Ausgleichsmassnahmen können nötig sein, wenn:
    • Die Ausbildungsdauer mindestens ein Jahr kürzer ist.
    • Die Ausbildung inhaltlich stark abweicht.
    • Bestimmte Tätigkeiten, die in der Schweiz zum Berufsbild gehören, in der Ausbildung fehlten.
  • Mögliche Ausgleichsmassnahmen sind:
    • Ein Anpassungslehrgang
    • Ein Anpassungslehrgang mit Zusatzausbildung
    • Eine Eignungsprüfung
    • Ein Sprachkurs, um das geforderte Niveau zu erreichen.

Hier können Sie als Arbeitgeber eine wichtige Rolle spielen, etwa indem Sie Praktikumsplätze oder interne Weiterbildungen anbieten – eine Win-Win-Situation!

Ein realistischer Zeitrahmen für die SRK-Diplomanerkennung

Wenn Sie einen ausländischen Physiotherapeuten einstellen und den Prozess selbst steuern wollen, brauchen Sie realistische Erwartungen an den Zeitplan. Selbst wenn alles glattläuft, dauert es seine Zeit:

  • Die ersten 2 Monate: Ihr Kandidat macht den PreCheck, kümmert sich um Papierkram, Übersetzungen und sammelt alle Unterlagen.
  • Monat 3-6: Das SRK prüft das eingereichte Dossier. Offiziell dauert das 3-4 Monate, in der Praxis oft länger.
  • Monat 7-12: Sind Ausgleichsmassnahmen nötig, kommen nochmals 3-6 Monate dazu.

Planen Sie also grosszügig! Ohne professionelle Begleitung müssen Sie mit mindestens 6 Monaten rechnen, realistischer sind oft 9-12 Monate vom ersten Kontakt bis zum Arbeitsbeginn. Mit unserer Hilfe lässt sich dieser Zeitrahmen oft deutlich verkürzen und vor allem zuverlässiger gestalten.

Typische Hürden für Arbeitgeber bei der Diplomanerkennung
  • Planungsunsicherheit: Wann ein ausländischer Kandidat wirklich starten kann, ist oft schwer vorherzusagen. Bewilligungen, Anerkennung, persönlicher Umzug – all das kann den Zeitplan durcheinanderbringen.
  • Unterstützung bei Anpassungspraktika: Ist ein Praktikum nötig, müssen Sie als Arbeitgeber eventuell Kapazitäten und Betreuung bereitstellen.
  • Sprachbarrieren: Offiziell braucht es ein B2-Zertifikat. Die Praxis zeigt aber: Therapeuten mit aktivem B1-Niveau kommen oft schon gut zurecht. Medizinische Fachbegriffe lernen sie meist schnell im Alltag. Ein unterstützendes Team kann helfen, die Sprachkenntnisse "on the job" zu verbessern.

Wie takeoff Sie als Arbeitgeber unterstützt

Wir bei takeoff kennen die Herausforderungen für Arbeitgeber im Schweizer Gesundheitswesen. Unsere Services sind darauf zugeschnitten, die Rekrutierung und das Onboarding ausländischer Physiotherapeuten einfacher und planbarer zu machen.

Mehr Durchblick, weniger Stress

Über unsere digitale Plattform haben Sie als Arbeitgeber jederzeit volle Transparenz über den Anerkennungsprozess Ihrer Kandidaten. Sie sehen den Fortschritt und können besser planen, wann Ihr neuer Mitarbeiter einsatzbereit ist.

Expertise, die sich auszahlt

Wir prüfen die Unterlagen gründlich vor der Einreichung. Das verhindert Verzögerungen durch fehlende oder falsche Dokumente. Dank unserer jahrelangen Erfahrung mit dem SRK-Prozess können wir Sie und Ihren Kandidaten zielgerichtet beraten, was für eine erfolgreiche Anerkennung wichtig ist.

Sicherheit von Anfang an

Anhand der Unterlagen, die uns Kandidaten zur Verfügung stellen, können wir den weiteren Verlauf des Anerkennungsprozesses realistisch einschätzen. Diese Voranalyse gibt Ihnen als Arbeitgeber schon vor dem offiziellen SRK-Prozess ein klares Bild vom Zeitrahmen und möglichen Hürden. Das vermeidet böse Überraschungen und erleichtert die Planung.

Verstärken Sie Ihr Team mit internationaler Kompetenz

Internationale Physiotherapeuten können Ihre Praxis mit neuen Perspektiven und Fachwissen bereichern. Unsere Spezialisierung auf die Diplomanerkennung sorgt dafür, dass der Prozess für ausländische Physiotherapeuten in der Schweiz reibungslos abläuft. So können Sie beruhigt Talente rekrutieren – die administrative Seite ist bei uns in guten Händen.

Kontaktieren Sie uns noch heute für ein persönliches Gespräch. Wir zeigen Ihnen gerne, wie wir Sie dabei unterstützen können, ausländische Physiotherapeuten effizient für Ihre Praxis zu gewinnen und erfolgreich zu integrieren.

Tijmen Teunissen
Abenteuer- und Karriereratgeber
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